Tõnu Kaljuste

Tõnu Kaljuste, 1953 in Tallinn (Estland) geboren, ist der Sohn von Heino Kaljuste, einem führenden estnischen Chordirigenten und Lehrer. Tõnu Kaljuste spezialisierte sich schon früh auf Chorleitung und studierte sowohl am Tallinner als auch am Leningrader Konservatorium. 1981 begann er eine hauptberufliche Laufbahn, nachdem sein Ellerhein-Kammerchor den ersten Preis beim Internationalen Béla-Bartók-Chorwettbewerb gewonnen hatte, was dem Chor, der in Estnischer Philharmonischer Kammerchor umbenannt wurde, eine staatliche Förderung einbrachte. Kaljuste sagte über seine Arbeit mit dem Chor: „Wir sind mit und durch unser Repertoire und durch die enge Zusammenarbeit mit vielen Komponisten allmählich zusammengewachsen. Es war sehr wichtig für unsere Arbeit, dass wir mit lebenden Komponisten zusammenarbeiten konnten. Viele dieser Kooperationen wurden für die ECM New Series aufgenommen, angefangen 1992 mit Forgotten Peoples des estnischen Komponisten Veljo Tormis. Im darauf folgenden Jahr erschien Arvo Pärts Te Deum, Kaljustes erste Aufnahme, an der auch das neu gegründete Kammerorchester Tallinn beteiligt war. Kaljuste hat sich zu Recht einen Ruf als einer der engsten und treuesten Interpreten von Pärt erworben, mit einer Liste von Aufnahmen (darunter mehrere Uraufführungen), die Litany (1996), Kanon Pokajanen (das Opus magnum des Tintinnabuli-Stils des Komponisten, das Kaljuste und seinem Chor gewidmet ist, 1998), In Principio (2009) und das mit einem Grammy ausgezeichnete Adam's Lament (2012) umfasst. Kaljustes ECM-Diskografie enthält auch bemerkenswerte Aufnahmen von Werken von Erki-Sven Tüür, Alfred Schnittke, Paul Giger, Heino Eller, Brett Dean und Gesualdo.