Der Jahrhundertring: Götterdämmerung (Bayreuth, 1979)

Bei Patrice Chéreau wendet sich der Chor zu den letzten Tönen der Götterdämmerung von der Szene ab und dem Zuschauerraum zu: Die Frage, ob nach der Abdankung der alten Ordnung Hoffnung auf eine bessere Zukunft besteht, wird an das Publikum weitergeleitet. War die Produktion zunächst auf wütende Ablehnung gestoßen, so stand am Ende ein 90-minütiger Applaus. Zum Glück zeichnete Regisseur Brian Large den "Jahrhundertring" im Jahr der Dernière auf. Neben Chéreaus Inszenierung – großer Wurf und Meisterleistung der Detailarbeit zugleich – sorgte auch Pierre Boulez‘ musikalische Leitung für Furore: Sein durch zügige Tempi, Transparenz und dramaturgische Straffheit gekennzeichnetes Dirigat stellt einen Meilenstein der Wagner-Interpretation dar.

Solist:innen: 

Jeannine Altmeyer (Sopran), Hermann Becht (Bariton), Katie Clarke (Sopran), Ilse Gramatzki (Mezzosopran), Fritz Hübner (Bass), Gwyneth Jones (Sopran), Manfred Jung (Tenor), Gwendolyn Killebrew (Mezzosopran), Franz Mazura (Bass), Marga Schiml (Kontra-Alt), Gabriele Schnaut (Mezzosopran), Norma Sharp (Sopran), Ortrun Wenkel (Kontra-Alt)

Ensembles: 

Bayreuth Festival Chorus, Bayreuther Festspielorchester

Dirigent:innen: 

Norbert Balatsch, Pierre Boulez