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Alberto Ginastera

Alberto Ginastera

Komponist:in

1916 — 1983
Neben seinem Schüler Astor Piazzolla gilt Alberto Ginastera als der bedeutendste argentinische Komponist des 20. Jahrhunderts. Er wurde in Buenos Aires geboren, sein Vater war spanischer, seine Mutter italienischer Herkunft. Während er am Williams-Konservatorium seiner Heimatstadt studierte, hörte er 1930 Strawinskys Le Sacre du printemps und war sofort gepackt von der Dynamik und Neuartigkeit dieser Musik. Ein anderes entscheidendes Vorbild war Bartók, und schon als Student begann Ginastera sein eigenes modernes Ballett Panambí (1937) zu schreiben. Sein bekanntestes Werk, das Ballett Estancia, folgte 1941 – eine kraftvolle, melodische Schilderung des Lebens der Gauchos in der argentinischen Pampa, ähnlich den Balletten von Aaron Copland. Ende der 1940er-Jahre studierte Ginastera dann bei Copland. In diese Zeit fällt der Beginn seiner von ihm so benannten Periode des „subjektiven Nationalismus”, einer Musik, die Geist und Charakter Argentiniens beschwört, ohne direkt Volksmusik zu verwenden. Den Stil seiner Musik ab 1958 bezeichnete er als „Neo-Expressionismus”, er verbindet Zwölftönigkeit mit dem Geist des präkolumbianischen Südamerika. Dazu gehören Werke wie Cantata para América Mágica (1960), die Oper Bomarzo (1967; bis 1972 in Argentinien verboten) und die symphonische Dichtung Popol Vuh (1983) nach einem Schöpfungsmythos der Maya. Ginasteras Harfenkonzert (1965) gehört inzwischen zum Standardrepertoire für dieses Instrument.