John Adams
Komponist:in
John Adams kam in Worcester (Massachusetts) zur Welt. Seine frühe musikalische Ausbildung bewegte sich im traditionellen Rahmen der amerikanischen Nachkriegszeit: Er spielte Klarinette in der Marching Band der Highschool, entdeckte das klassische Repertoire bei Konzerten des Boston Symphony Orchestra und studierte Ende der 1960er-Jahre Komposition an der Harvard University. Konsterniert von der Kluft zwischen dem Avantgardismus eines Boulez und der Musik, die für die Kultur seiner eigenen Generation bestimmend war – Jimi Hendrix, The Beatles, Bob Dylan –, ging er nach San Francisco und entwickelte einen eigenen musikalischen Ausdruck. Er basierte auf den Lehren von John Cage, der sich entfaltenden „minimalistischen” Szene und der dynamischen Westcoast-Popkultur der 1970er-Jahre. Mit dem Streichseptett Shaker Loops (1978), der Symphonie Harmonium für Chor und Orchester und dem dreisätzigen Orchesterwerk Harmonielehre (1985) machte er sich großformatige traditionelle Formen zu eigen. Durch seine Opern Nixon in China (1987), The Death of Klinghoffer (1991) und Doctor Atomic (2005) trug Adams sein Interesse für Geschichte und Kultur der USA und seine lebendige, aber raffinierte Musiksprache in große Opernhäuser, und sein Orchesterstück Short Ride in a Fast Machine (1986) wurde zu einem allgemein beliebten Klassiker. Bis heute, mit über 70 Jahren, erhält John Adams Aufträge von bedeutenden Orchestern und Opernhäusern. Seine groß dimensionierten Werke widmen sich den unterschiedlichsten Themen, etwa Umweltschutz, Feminismus und 9/11. Sie stützen sich ebenso auf die amerikanische Popkultur wie die klassische europäische Tradition.