Carl Philipp Emanuel Bach
Komponist:in
1714 — 1788
Carl Philipp Emanuel Bach war der zweite der überlebenden Söhne von Johann Sebastian Bach sowie ein Patenkind von Georg Philipp Telemann. Er folgte dem Vorbild beider Musiker mit außerordentlichem Erfolg. Sein Ansehen als Virtuose, Komponist und Pädagoge übertraf insbesondere im Hinblick auf Werke für Tasteninstrumente fast das seines Vaters. Schon in jungen Jahren fühlte er sich zur Musik hingezogen. Seine musikalische Ausbildung erhielt er bei seinem Vater und an der Thomasschule in Leipzig, bevor er – nach einem Jurastudium – 1738 als Cembalist in die Kapelle des Flöte spielenden preußischen Kronprinzen Friedrich (des späteren Königs Friedrich der Große) berufen wurde.
1768 wurde C. P. E. Bach Nachfolger von Telemann als Musikdirekor in Hamburg, wo er wie schon zuvor in Berlin viele kammermusikalische und geistliche Werke, Symphonien und vor allem Klaviersonaten und -konzerte schrieb, die in ganz Europa berühmt wurden – ebenso wie sein erstmals 1753 veröffentlichtes Lehrwerk Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Als Wegbereiter des aufkommenden klassischen Stils und Vertreter des neuen Trends zum direkten emotionalen Ausdruck hatte er derartigen Einfluss, dass Mozart über ihn sagte: »Er ist der Vater, wir die Bub’n.« In seinen späteren Jahren setzte er sich nachdrücklich für das Vermächtnis seines Vaters Johann Sebastian ein, und wenn er heute auch nicht mehr als der bedeutendste Musiker seiner Familie gilt, so sichert ihm seine persönlich geprägte, einfallsreiche Musik doch einen sehr ehrenvollen zweiten Platz.