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Jacques Ibert

Jacques Ibert

Komponist:in

1890 — 1962
Der in Paris geborene französische Komponist Jacques Ibert widmete sich den unterschiedlichsten musikalischen Gattungen – von der Oper bis zur Filmmusik. Am bekanntesten aber ist er für die Farbigkeit, den Esprit und die Lieblichkeit seiner leichteren Musik. Entgegen der Hoffnung seiner Familie schlug er eine Laufbahn in der Wirtschaft aus und ging stattdessen ans Pariser Conservatoire. Im Ersten Weltkrieg musste er sein Studium für den Dienst in der französischen Marine unterbrechen, gewann jedoch anschließend den renommierten Prix de Rome. Getreu seiner Maxime „Alle Systeme sind gut” mischte er in seinen Kompositionen großzügig klassische Klarheit, ein feinsinniges, an Ravel erinnerndes Gefühl für Farben und ein dramatisches Talent, das sich besonders anarchisch in dem turbulenten Divertissement (1930) und am kraftvollsten in der Filmmusik zu Orson Welles’ Macbeth (1948) zeigt. Aber Ibert arbeitete auch mit größeren Formen, etwa in der üppigen symphonischen Suite Escales (1922), der Symphonie marine (1931) und dem Flötenkonzert (1934), einem Standardwerk der Flötenliteratur des 20. Jahrhunderts. Unter dem Vichy-Regime war Iberts Musik während des Zweiten Weltkriegs in Frankreich verboten, er musste ins Exil in die Schweiz gehen. Nach der Rückkehr in sein Heimatland 1944 wurde er mit der Leitung der Pariser Opéra und der Académie de France in Rom betreut, deren Direktor er bis kurz vor seinem Tod blieb.