Thomas Adès
Dirigent:in, Komponist:in
Thomas Adès, Großbritanniens führender lebender Komponist, zählt zu den maßgeblichen und besonders kommunikativen Repräsentanten der Musik des 21. Jahrhunderts. Den ersten durchschlagenden Erfolg hatte er schon als Student in Cambridge mit seiner Chamber Symphony (1990). Sein erstes Werk für großes Orchester (die vom Rave beeinflusste symphonische Dichtung Asyla; 1997) und seine erste Oper (das sexuell freizügige Powder Her Face; 1995) riefen Vergleiche mit dem jungen Benjamin Britten wach (von Adès energisch zurückgewiesen) und etablierten Adès als eine unverwechselbare, mutige Stimme der Gegenwartsmusik.
Seine späteren abendfüllenden Opern The Tempest (2003) und The Exterminating Angel (2016) fanden weltweit Beachtung und wurden bei den Salzburger Festspielen, am Royal Opera House, Covent Garden und der Metropolitan Opera in New York aufgeführt. Zudem komponierte Adès virtuose Orchesterwerke wie Tevot (2007) und Polaris (2010) und arbeitete zunehmend großformatig in zwei Klavierkonzerten (2008 und 2018), dem von Mahler beeinflussten symphonischen Liederzyklus Totentanz (2013), dem abendfüllenden Ballett Dante (2020) und der Filmmusik zu Colette (2018). Adès tritt auch häufig als Dirigent und Pianist auf. Einige seiner früheren Werke wie beispielsweise das Streichquartett Arcadiana (1994) und das spielerische Three Studies from Couperin (2006) sind bereits zu seinen Lebzeiten Klassiker.