Grażyna Bacewicz
Komponist:in
1909 — 1969
Im polnischen Łódź geboren, gestaltete Grażyna Bacewicz ihr musikalisches Leben – als Geigerin, Komponistin und schließlich Pädagogin – mit unbezähmbarer Individualität und Energie. Nach ihrem Diplom an der Musikakademie Warschau 1932 studierte sie bei Nadia Boulanger in Paris, und neben ihrer Arbeit als Konzertmeisterin beim Orchester des Polnischen Rundfunks sowie als Dozentin am Konservatorium von Łódź (ein Verkehrsunfall beendete 1954 ihre Interpretenkarriere) war sie unermüdlich als Komponistin tätig, selbst als die Besetzung durch die Nazis sie zwang, Konzerte im Untergrund zu geben.
Für Bacewicz war die Musik ein Raum absoluter geistiger Freiheit, und selbst unter kommunistischer Herrschaft ging sie weiterhin ihren höchst individuellen musikalischen Weg. Gestützt auf ihre Erfahrung als Geigerin schrieb sie jeweils sieben kraftvolle Violinkonzerte und Streichquartette sowie vier Symphonien und viele Werke für Theater, Film und Rundfunk. In Musik wie dem Bratschenkonzert (1968), dem Konzert für Streichorchester (1948) und dem Quartett Nr. 3 (1947) verbindet sie modernistisch pulsierende Rhythmik mit intensiver Emotion und überschäumendem Esprit. In den letzten Jahren ist in Aufnahmen und Konzertprogrammen zunehmend lebhaftes Interesse an ihrer Musik zu verzeichnen.