John Field

Der irische Pianist und Komponist war ein ausgesprochen populärer und viel gereister Interpret. Heute jedoch ist er vor allem bekannt durch seine virtuose romantische Klaviermusik, insbesondere seine Nocturnes, eine Gattung, als deren Erfinder er gilt. Zweifellos vermochte Field seine Hörer zu fesseln, sei es als Wunderkind in Dublin, wo er 1792 sein erstes öffentliches Konzert gab, oder in London, wo seine Familie sich 1793 niederließ und er Haydn begegnete und bei Muzio Clementi Klavier studierte. 1803 ging er nach St. Petersburg. Dort wurde er als Interpret, Pädagoge und Komponist eine gefragte Persönlichkeit in den aristokratischen Salons – sogar in Tolstois Krieg und Frieden wird er erwähnt – und begann ab 1812 seine Nocturnes zu veröffentlichen – Miniaturen, deren Verbindung von sanglicher Melodie und atmosphärischer Begleitung große Wirkung auf Chopin, Liszt und viele andere Komponisten und Pianisten der Romantik ausübte. Umfangreichere Werke sind seine sieben Klavierkonzerte, und als Klavierlehrer ermutigte er den noch jungen russischen Komponisten Michail Glinka. In seiner eigenen Karriere gab es Ende der 1820er-Jahre einen Bruch durch den schmerzhaften Kampf mit einer Krebserkrankung, seine Konzerttätigkeit setzte er jedoch noch bis zehn Monate vor seinem Tod im Alter von 54 Jahren fort. Er wurde in Moskau begraben.