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Hans Rott

Komponist:in

Der österreichische Komponist Hans Rott kam in Wien als Sohn eines Schauspielerpaars zur Welt. Er starb dort mit nur 25 Jahren und hinterließ eine Handvoll vollendeter Werke, die nur ahnen lassen, was er in einem längeren Leben vielleicht noch erreicht hätte. Schon als Jugendlicher verlor er beide Eltern, konnte jedoch trotz finanzieller Probleme aufgrund seiner Begabung am Wiener Konservatorium studieren, wo er von seinen Lehrern sehr geschätzt wurde – darunter auch Anton Bruckner, dessen überragender Orgelschüler er war. Rott besuchte 1876 Wagners erste Bayreuther Festspiele und erhielt im selben Jahr eine Organistenstelle an der Wiener Piaristenkirche, tat sich aber außerhalb des Konservatoriums schwer im Leben. In Wiener Grabenkämpfe gegensätzlicher musikalischer Richtungen geraten, erkrankte er psychisch und starb schließlich in einer Heilanstalt an Tuberkulose. Zu seinen vollendeten Werken gehören Orchesterstücke und Lieder, sein Ansehen verdankt er vor allem seiner meisterhaften Symphonie Nr. 1 in E-Dur (1878) und den Erinnerungen seines Kommilitonen und engen Freundes Gustav Mahler, dessen eigene Erste Symphonie dem Werk Rotts bewusst Tribut zollt und der schrieb: „Was die Musik an ihm verloren hat, ist gar nicht zu ermessen." Seit der verspäteten Uraufführung der Symphonie 1989 geben zahlreiche Aufnahmen und Aufführungen heutigen Hörern die Möglichkeit, sich selbst ein Urteil zu bilden.