Aram Chatschaturjan

Heutzutage ist Aram Chatschaturjan vor allem bekannt für seine pompösen Sowjetballette Gayaneh (1942) – mit dem unverwüstlichen »Säbeltanz« – und Spartakus (1954). Chatschaturjan wurde in Tiflis (Georgien) als Sohn armenischer Eltern geboren und gilt als der Nationalkomponist Armeniens. Als er 1921 nach Moskau ging und sein Studium an der Gnessin-Musikschule aufnahm, war er noch nicht wirklich vertraut mit westlichen Instrumenten. Nach weiteren Studien unter anderem bei Nikolai Mjaskowski am Moskauer Konservatorium erfolgte 1936 sein internationaler Durchbruch mit dem Klavierkonzert, noch erfolgreicher war sein Violinkonzert (1940). 1948 wurde seine Musik neben der anderer führender Komponisten wie Schostakowitsch und Prokofjew von Stalins Kulturminister Schdanow verurteilt, aber ihre eingängige Melodik und farbige Orchestrierung sorgten für große Popularität sowohl in der Sowjetunion wie im Ausland. Als Botschafter für sowjetische Musik hatte er Reiseerlaubnis und dirigierte in ganz Europa sowie in Nord- und Südamerika. Chatschaturjan arbeitete gern großformatig, beispielsweise in seinen drei monumentalen Symphonien (1934–47), aber sein melodisches Geschick sicherte auch kleineren Werken wie der reizvollen Bühnenmusik zu Lermontows Maskerade (1941, Suite 1944) einen Platz im Repertoire.