Erich Wolfgang Korngold
Komponist:in
1897 — 1957
Erich Wolfgang Korngold, gebürtiger Österreicher, der später die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm, war ein komponierendes Wunderkind. Er lernte in Wien bei Robert Fuchs und Alexander von Zemlinsky und war gerade einmal elf Jahre alt, als er sein Ballett Der Schneemann schrieb, das 1910 an der Wiener Hofoper für Furore sorgte. Sechs Jahre später zeigte sich das Münchner Publikum nicht weniger beeindruckt von seinen beiden Einaktern Der Ring des Polykrates und Violanta; sie wurden 1916 in einer Doppelvorstellung an der Hofoper uraufgeführt. Sein größter Erfolg war jedoch Die tote Stadt. Die Oper erlebte 1920 zeitgleich in Köln und Hamburg ihre Uraufführung. Nachdem sie lange in Vergessenheit geriet, wird sie heute wieder regelmäßiger inszeniert. Die spätromantisch inspirierte Partitur offenbart ihren Schöpfer als Meister der üppigen Orchestrierung, der über eine reiche, von Puccini, Mahler und Richard Strauss abgeleitete, melodische Sprache verfügt.
Sein Ruf führte Korngold an die Wiener Akademie für Musik, wo er 1930 die Leitung der Opernklasse übernahm. Wie viele seiner Kollegen, deren Kunst die Nationalsozialisten als „entartet” diffamierten, wählte er das Exil. 1934 folgte er Max Reinhardt nach Hollywood, wo er die Musik zur Filmoperette Schenk' uns die Nacht und eine ganze Reihe preisgekrönter Soundtracks schrieb. Er starb 1957 in Hollywood.