György Kurtág
Komponist:in, Transkription
György Kurtág ist Ungarns bedeutendster lebender Komponist und weltweit einer der einflussreichsten schaffenden Künstler unserer Zeit. Das Gewicht und die emotionale wie philosophische Kraft seiner Werke übertreffen deutlich, was ihr oft kleines Format erwarten lässt. Kurtág kam als Kind ungarischer Eltern in Lugoj zur Welt, das seit 1920 zu Rumänien gehört. Er überstand die deutsche Besetzung und die kommunistische Diktatur. Im Zuge des ungarischen Volksaufstands nutzte er die Möglichkeit, 1957 nach Paris zu gehen, wo er bei Messiaen und Milhaud studierte. Gequält von Depressionen fand er künstlerische Befreiung in der Musik von Webern und den Schriften von Samuel Beckett.
Nach seiner Rückkehr nach Budapest war er als Korrepetitor und Pädagoge tätig, und das 1981 in Paris uraufgeführte Messages de feu demoiselle R. V. Troussova war sein erster großer internationaler Erfolg. Zu seinen weiteren Hauptwerken zählen die Kafka-Fragmente für Sopran und Violine (1986), das Lamento für großes Orchester Stele (1994) und Játékok (seit 1973 fortlaufend), eine Sammlung von Klavierminiaturen, die er häufig mit seiner Frau Márta bis zu deren Tod 2019 aufführte. Die Uraufführung seiner Oper Fin de partie 2018 in Mailand zeigte den damals 92-jährigen Kurtág noch ganz auf der Höhe seiner Schaffenskraft.