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Orlando di Lasso

Orlando di Lasso

Komponist:in

1532 — 1594
Orlando di Lasso ist der bedeutendste franko-flämische Komponist seiner Generation. Er wurde in Mons im Hennegau (heute in Belgien gelegen) geboren und sang als Chorknabe in der Kirche Saint-Nicolas seiner Heimatstadt. Im Dienst des Feldherrn und Vizekönigs von Sizilien Ferrante Gonzaga bereiste er Italien – Palermo, Mailand, Neapel und schließlich Rom – und entwickelte seine Liebe zur italienischen Musik. 1553 wurde er in Rom zum Kapellmeister der Lateranbasilika ernannt. Ab 1556 war er in München am Hof Herzog Albrechts V. von Bayern tätig. Dort sang er zunächst im Chor und übernahm 1563 das Amt des Kapellmeisters, das er bis zu seinem Tod behielt. Er verließ München nur selten für diplomatische Missionen in Flandern, Italien und Wien, wo er regelmäßig vom Kaiser empfangen wurde. Lasso wurde in ganz Europa gefeiert, an vielen der Höfe, die er besuchte, erhielt er bedeutende Ehrungen: Er wurde geadelt und Papst Gregor XIII. verlieh ihm den Titel »Ritter vom Goldenen Sporn«. Seinerseits pflegte der Komponist freundliche Beziehungen zu vielen königlichen Höfen jener Zeit, nicht zuletzt in Frankreich und Sachsen. Zu zahlreichen höfischen Festen bat man ihn um Beiträge, aber er zog sich allmählich aus dem öffentlichen Leben zurück, und ab etwa 1775 widmete er sich zunehmend dem Komponieren und insbesondere der geistlichen Musik. Der unbestrittene Meister der Motette und des Bußpsalms strebte in allem, was er tat, nach Perfektion. Seine Messen mögen nicht die Dimensionen derjenigen Palestrinas haben, aber er war konkurrenzlos in der Gattung der weltlichen Motette, die er auf neue Höhen führte.