Josef Suk
Komponist:in
1874 — 1935
Der tschechische Komponist und Geiger Josef Suk war der Schwiegersohn seines Kompositionslehrers Antonín Dvořák, dessen Tochter Otilie er 1898 heiratete. Er selbst stammte aus einer musikalischen Familie und erhielt unter anderem Musikunterricht bei seinem Vater, beim Komponisten Josef Foerster und dem Cellisten Hanuš Wihan. Seine Fähigkeiten als Geiger gingen einher mit einem natürlichen Sinn für romantische Melodik, und seine jugendliche Serenade für Streichorchester (1892) wurde von Dvořák und Brahms als Meisterwerk gefeiert.
Suk verehrte seine Lehrer und eiferte ihnen zuweilen nach, aber er entwickelte doch eine eigene lyrische, spätromantische Tonsprache in einer Reihe von weiträumigen, aufwendig orchestrierten symphonischen Dichtungen: Ein Märchen (1900), Prag (1904), Ein Sommermärchen (1909) und Lebensreifen (1917). Als seine größte Leistung gilt jedoch die Symphonie in c-Moll »Asrael« (1906), eine gewaltige, tief empfundene musikalische Reaktion auf den plötzlichen Tod seiner jungen Frau und ihres Vaters. Das in Tschechien sehr bekannte Werk fand nach dem Fall des Eisernen Vorhangs auch im Westen ein wachsendes Publikum, gefördert von Dirigenten wie Charles Mackerras und Jiři Bělohlávek. Suks Violinminiaturen und kurze Orchesterstücke wie Fantastisches Scherzo (1903) und Meditation über einen alten tschechischen Choral »St. Wenzel« (1914) gehören inzwischen zum Standardrepertoire.