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Béla Bartók

Béla Bartók

Komponist:in

1881 — 1945
Bartók, der zeitlebens von schwacher, kränklicher Konstitution war, kam in einer verschlafenen ungarischen Kleinstadt zur Welt. Nach dem frühen Tod des Vaters kehrte seine Mutter in ihren Beruf als Lehrerin zurück, um für die Familie zu sorgen. Trotz aller Mühen fand sie Zeit, ihrem Sohn Klavierunterricht zu geben, und schon mit elf Jahren trat er erstmals öffentlich auf. Er studierte an der Budapester Musikakademie, wo der Liszt-Schüler István Thomán ein inspirierender Klavierlehrer war. Wichtige Impulse erhielt Bartók 1902 durch eine Aufführung von Richard Strauss' Also sprach Zarathustra. Ähnliche Wirkung hatte ein paar Jahre später seine Entdeckung Debussys, ebenso die Begegnung mit seinem Landsmann Zoltán Kodály, mit dem er sich der Erforschung ungarischer Volksmusik verschrieb. Als Pianist unternahm er Konzertreisen durch Europa und die USA, wobei er neben eigenen Werken auch Musik anderer Komponisten spielte. Die politische Entwicklung in Ungarn veranlasste ihn, 1940 ins Exil in die USA zu gehen. Obwohl er bereits unheilbar an Leukämie litt, gab er dort mehr und mehr Konzerte und stürzte sich mit geradezu verzweifeltem Elan aufs Komponieren. Er starb 1945 in einem New Yorker Krankenhaus. Bartóks Bedeutung in der Geschichte der Musik des 20. Jahrhunderts kann gar nicht hoch genug veranschlagt werden. Seine Musiksprache basiert gleichermaßen auf modaler Harmonik und freier Tonalität, und zusammen mit der Verwendung von Elementen der Volksmusik machte diese Kombination ihn zu einem besonders eigenständigen Komponisten außerhalb jeder musikalischen Schule. Zu seinen bekanntesten Werken gehören sechs Streichquartette, drei Klavierkonzerte, das Ballett Der wunderbare Mandarin, die Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta sowie das Konzert für Orchester.