Amy Beach
Komponist:in
1867 — 1944
Die Amerikanerin Amy Beach machte sich einen Namen als Komponistin kraftvoller spätromantischer Musik zu einer Zeit, als komponierende Frauen oft mit gesellschaftlichen Vorurteilen konfrontiert waren. Unter dem Mädchennamen Amy Cheney wurde sie als Tochter einer wohlhabenden Familie in New Hampshire geboren, und ihrer Mutter zufolge sang sie schon mit fünf Jahren improvisierte Melodien zu Klavierbegleitung. Sie hatte in Boston Privatunterricht im Klavierspiel und in Harmonielehre, erlernte autodidaktisch die Grundzüge der Komposition und trat als 16-Jährige erstmals öffentlich auf.
Als sie mit 18 einen angesehenen Bostoner Chirurgen heiratete, bedeutete dies zunächst das Ende ihrer Karriere als Klaviervirtuosin; als Komponistin, deren Werke im Druck erschienen (unter dem Namen „Mrs H. H. A. Beach”, den Initialen ihres Ehemanns), wurde sie jedoch rasch zu einer der wichtigsten Stimmen der sogenannten Second New England School und gewann den Respekt ihrer männlichen Kollegen. Nach dem Tod ihres Mannes 1910 nahm sie ihre Konzerttätigkeit wieder auf, ging auf Europatournee und widmete sich zudem der Musikerziehung. Schon zu ihren Lebzeiten hatten ihre eigenen Werke beträchtlichen Erfolg, und neben ihren vielen Liedern und Klavierstücken finden auch die groß angelegte Messe in Es-Dur (1890), die Symphonie in e-Moll „The Gaelic” (1896), das Klavierkonzert (1899) und das Klavierquintett (1907) heute erneut Interesse. Beach selbst sagte über ihr Leben: „Von Boston aus konnte ich Kontakt mit der Welt knüpfen.”