Joshua Bell
Violine
Der Geiger Joshua Bell, mit einem Grammy ausgezeichnet und mit seiner fast vier Jahrzehnte umspannenden Karriere einer der gefeiertsten Künstler unserer Zeit, ist mit nahezu allen großen Orchestern der Welt aufgetreten. Bis heute ist er erfolgreich als Solist, Kammermusiker, Dirigent und nicht zuletzt als Musikdirektor der Academy of St Martin in the Fields, eine Position, die er 2011 als erster Nachfolger von Sir Neville Marriner antrat, der das Orchester 1958 gegründet hatte.
Der 1967 in Bloomington im US-Bundesstaat Indiana geborene Bell begann im Alter von vier Jahren mit dem Geigenspiel. Bereits mit zwölf nahm er ein Studium bei Josef Gingold auf, der für ihn ein entscheidender Mentor wurde. Nur zwei Jahre später debütierte er mit Riccardo Muti und dem Philadelphia Orchestra und schon mit 17 Jahren gab er sein Debüt in der Carnegie Hall mit dem St. Louis Symphony Orchestra. Gerade volljährig, unterschrieb Bell einen Plattenvertrag bei seinem ersten Label, London Decca, und wurde zudem gefördert durch den Avery Fisher Career Grant. International bekannt wurde Bell 1998, als er mit dem Komponisten John Corigliano zusammenarbeitete und dessen Soundtrack für das Filmdrama Die rote Violine aufnahm. Der Komponist bekam einen Oscar und der Name Bell war fortan jedem ein Begriff.
Bell hat mit einer Vielzahl von Künstlern in unterschiedlichsten Genres zusammengearbeitet, mit Renée Fleming ebenso wie Chick Corea, Regina Spektor, Wynton Marsalis, Chris Botti, Anoushka Shankar, Frankie Moreno, Josh Groban oder Sting. Zweimal war er mit dem Singapore Chinese Orchestra unter Maestro Tsung Yeh zu hören, als Solist wurde er von traditionellen chinesischen Instrumenten in westlichem Repertoire begleitet, aber auch in einer der bekanntesten chinesischen Kompositionen, dem Butterfly Lovers’ Violin Concerto. Bedacht auf neues Repertoire hat Bell Kompositionen bei Zeitgenossen in Auftrag gegeben und uraufgeführt, darunter Werke von John Corigliano, Edgar Meyer (Doppelkonzert), Behzad Ranjbaran und das Violinkonzert von Nicholas Maw, für dessen Einspielung er einen Grammy erhielt. Bells Diskografie verzeichnet mehr als 40 Alben und auch die Liste seiner Auszeichnungen ist lang, Grammy, Mercury, und Gramophone Award sind darunter.
Bells Interesse an neuen Technologien führte zu einer Partnerschaft mit Embertone und auch zu Trala, einer Lern-App für Geige, mit der Bell in der Entwicklung innovativer Musikerziehung arbeitet. Er engagiert sich zudem aktiv bei Education Through Music und Turnaround Arts. 2019 erhielt Bell für sein für seinen langjährigen Einsatz für kulturelle Verständigung und Förderung junger Künstler den Glashütte Original MusikFestspielPreis, der gemeinsam mit den Dresdner Musikfestspielen verliehen wird. Bell spielt auf einer »Gibson ex Huberman«-Stradivari aus dem Jahr 1713.