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Krzysztof Penderecki

Krzysztof Penderecki

Dirigent:in, Komponist:in

1933 — 2020
Krzysztof Penderecki war einer der bedeutendsten polnischen Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – eine Zeit lang galt er als radikalstes Mitglied der avantgardistischen sogenannten polnischen Komponistenschule, zu der auch Lutosławski, Panufnik, Bacewicz und Górecki zählten. In seiner Jugend erlebte er die Gräuel der deutschen Besetzung und die anschließende kommunistische Herrschaft in Polen. Vielleicht war das einer der Gründe, warum er sich während seiner gesamten Laufbahn immer wieder gegen die herrschende Ordnung auflehnte, in künstlerischer wie in politischer Hinsicht. Sein eindringliches, stilistisch revolutionäres Streichorchesterwerk Threnos. Den Opfern von Hiroshima (1960) brachte ihm internationale Anerkennung. Ebenso das gewaltige Chorwerk Lukas-Passion (1966), dessen ungezügelte Ausdruckskraft und religiöse Textgrundlage gleichermaßen die modernistische und die kommunistische Doktrin infrage stellten. Seine Oper Die Teufel von Loudun (1969) wurde in ganz Europa aufgeführt, und ab 1973 konnte er frei im Westen arbeiten. In seinem Violinkonzert Nr. 1 (1977), seinen Symphonien Nr. 2 bis 8 und seinem Hornkonzert (2008) wandte er sich allmählich ab vom Vokabular der Avantgarde und entwickelte eine ebenso persönliche Musiksprache auf dem Fundament spätromantischer Tonalität. Während seiner letzten Jahre war Penderecki schließlich so etwas wie ein Elder Statesman der europäischen Musik, aber der Einfluss seiner frühen Meisterwerke reichte weit über die klassische Musikszene hinaus und inspirierte u.a. Regisseure wie Stanley Kubrick oder Rockbands von Led Zeppelin bis Radiohead.