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Mikhail Pletnev

Mikhail Pletnev

Klavier, Dirigent:in

Der Pianist, Dirigent und Komponist Mikhail Pletnev kam 1957 im russischen Archangelsk als Sohn eines Musikerehepaars zur Welt. Er ließ schon früh eine außergewöhnliche Musikbegabung erkennen und begann mit 13 Jahren ein Klavierstudium am Moskauer Konservatorium bei Jakow Flier und Lew Wlassenko. Mit dem Sieg beim Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb 1978 gelang Pletnev der internationale Durchbruch. In der Folge unternahm er Konzertreisen auch außerhalb der damaligen Sowjetunion und trat auf allen wichtigen Podien rund um den Erdball mit den renommiertesten Orchestern und Dirigenten auf. 1980, kaum zwei Jahre nach seinem Wettbewerbssieg, gab Pletnev sein Debüt als Dirigent und fügte somit seiner ersten Karriere eine zweite hinzu, in der sich einen vielleicht noch größeren Namen machte. Seine Leistung auf diesem Gebiet offenbarte sich einem Publikum in aller Welt, als er – unterstützt vom sowjetischen Präsidenten Mikhail Gorbatschow – das Russische Nationalorchester gründete. Als erstes gänzlich unabhängiges Orchester in der Geschichte des Landes wurde es alsbald zum Anziehungspunkt für führende russische Musikerinnen und Musiker und avancierte zu einem Ensemble von internationalem Rang. Es war auch das erste russische Orchester, das im Vatikan ein Privatkonzert für Papst Johannes Paul II. gab und nach dem Fall der Sowjetunion eine Konzertreise nach Israel unternahm. Als Gastdirigent ist Pletnev mit dem Concertgebouw, dem Philharmonia Orchestra, dem City of Birmingham Symphony Orchestra und dem Los Angeles Philharmonic aufgetreten. 2008 wurde er zum Ersten Gastdirigenten des in Lugano beheimateten Orchestra della Svizzera italiana ernannt. Zudem kann er als versierter Komponist eine Werkliste vorweisen, die unter anderem ein Dutzend Stücke für Klavier und Orchester enthält, beispielsweise eine Neuorchestrierung der Klavierkonzerte von Chopin. Gleichwohl ist Pletnev auch als Pianist unvermindert aktiv. 1993 unterzeichnete er einen Exklusivvertrag bei Deutsche Grammophon, nur wenig später nannte der deutsche Musikkritiker Joachim Kaiser sein erstes Soloalbum (ein reines Chopin-Programm) Platte des Jahres. Zu Pletnevs herausragenden Auftritten gehören das Neujahrskonzert 1997 mit den Berliner Philharmonikern und Claudio Abbado in Berlin, ein Konzert mit Leonard Slatkin und dem National Symphony Orchestra in Washington, D.C., und das Antrittskonzert der 2000 gegründeten Chinesischen Philharmoniker in Peking unter Long Yu. Sein live mitgeschnittenes Debüt in der Carnegie Hall im selben Jahr erhielt einen ECHO Klassik, und die 2003 entstandene Aufnahme seiner eigenen Bearbeitung der Cinderella-Suite von Prokofjew für zwei Klaviere, die er gemeinsam mit Martha Argerich einspielte, wurde mit Auszeichnungen geradezu überhäuft; sie erhielt unter anderem einen Grammy Award, den Preis der deutschen Schallplattenkritik, den Diapason d’or, den Choc du Monde de la musique und den MIDEM Classical Award.