Maurice Ravel
Komponist:in
1875 — 1937
Ravels Eltern waren beide Musikliebhaber und unterstützten die musikalischen Neigungen ihres ältesten Sohns. Er studierte ohne großen Erfolg am Pariser Conservatoire, wo er sich mehrmals vergeblich um den Prix de Rome bewarb, wurde aber von Freunden und Kollegen ermutigt, mit seinen Kompositionen fortzufahren. Schon bald gehörte er zu den viel beachteten Persönlichkeiten im Musikleben des frühen 20. Jahrhunderts. Wichtiger noch, die Subtilität und der Charme seiner Musik sicherten ihm eine Position unter den eigenständigsten Komponisten seiner Zeit. Das war nicht zuletzt seiner Vorliebe für das Exotische, die Welt des Zaubers und das Fantastische zu danken, ganz zu schweigen von seinem Humor und unermüdlichen Interesse an ganz anderen musikalischen Richtungen wie Jazz oder Foxtrott und Charleston.
Obwohl er den Impressionisten und Symbolisten nahestand, war Ravel in seiner Schreibweise für das Klavier und das Orchester häufig traditionellen Formen und Strukturen verpflichtet, auch wenn er gelegentlich einen Skandal mit seiner Musik verursachte, so wie mit dem Liederzyklus Histoires naturelles (1907). Seine zarte Gesundheit schränkte seine Produktivität ein, gleichwohl komponierte er unbestrittene Meisterwerke wie La Valse, Ma Mère l’oye, L’Enfant et les sortilèges oder das Klavierkonzert in G-Dur und unternahm ausgedehnte Konzertreisen. Im Pantheon französischer Komponisten nimmt er einen Ehrenplatz neben Rameau, Berlioz und seinem Zeitgenossen Claude Debussy ein.