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Erik Satie

Erik Satie

Komponist:in

1866 — 1925
Satie fand sein wahres Selbst in den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, er lehnte sich gegen etablierte Konventionen und gängige Meinungen auf und erteilte den großen ästhetischen und künstlerischen Themen seiner Zeit eine Absage. Mit bissig spitzem Humor distanzierte er sich von jeder Mode und schrieb Musik von großer Ernsthaftigkeit und Reinheit, gleichwohl durchsetzt von exzentrischen Ideen. Nach einem eher farblosen Intermezzo am Pariser Konservatorium begann Satie 1884 zu komponieren. Zu seinen frühen Stücken, meist für Klavier, gehören die Ogives, die Sarabandes und die Gymnopédies. 1890 zog er nach Montmartre, pflegte ein eigenwilliges Benehmen und Auftreten und verdiente seinen Lebensunterhalt als Pianist in Nachtklubs. In eben jener Zeit entspann sich seine langjährige, enge Beziehung zu Debussy, den er in der Auberge du Clou, seinem Stammlokal, kennenlernte. Satie hatte eine mystische Ader, so trat er verschiedenen Glaubensgemeinschaften bei, etwa den Rosenkreuzern, aber auch der „Église métropolitaine d'art de Jésus Conducteur”, deren einziges Mitglied er war und blieb. 1898 zog er fort von Paris und nach Arcueil, wo er bis zu seinem Tod in einem bescheidenen Zimmer lebte, seiner „Notre-Dame Bassesse”. Es leid, wie ein Amateur behandelt zu werden, nahm er 1905 sein Studium erneut auf, diesmal bei Albert Roussel an der Schola Cantorum, konnte seinen Ruf als Exzentriker, Exhibitionist und Größenwahnsinniger jedoch nicht abstreifen. Anerkennung widerfuhr Satie erst nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs mit der skandalumwitterten Uraufführung von Parade 1917. Das Ballet réaliste entstand in Zusammenarbeit mit Jean Cocteau und machte ihn über Nacht zur Berühmtheit.