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Georges Bizet

Georges Bizet

Komponist:in

1838 — 1875
Georges Bizet, berühmt für eine Handvoll beliebter Stücke, war ein überaus produktiver Komponist, der mit großer Begeisterung neue Geschichten und Themen in seinen Bühnenwerken erforschte. Seine Musik hat unwiderstehlichen Schwung und eine geradezu überbordende Fülle an mitreißenden Melodien. Musik gehörte von klein auf zu Bizets Leben. Sowohl Vater als auch Onkel waren Gesangslehrer; und sein Onkel war es auch, der ihm Klänge und Konzepte abseits des konventionellen französischen Geschmacks jener Zeit vorstellte. Ab 1848 studierte Bizet am Pariser Konservatorium, ein Beleg seiner außerordentlichen Begabung, denn er war gerade einmal neun Jahre alt. Noch als Student, im Alter von nur 17 Jahren, komponierte er seine Symphonie in C-Dur, eines der wenigen rein orchestralen Werke, die der opernversessene Komponist vollendete. Der frühe Geniestreich ist voll melodischer Fantasie, wurde jedoch trotz seines Charmes und seiner Eleganz erst 80 Jahre nach seiner Komposition zur Uraufführung gebracht. Sollte man nur ein einziges Werk nennen, dass untrennbar mit dem Namen Georges Bizet verbunden ist, so ist es Carmen. Diese Oper, eine der beliebtesten Kompositionen der Gattung, fiel 1875 bei ihrer Uraufführung an der Pariser Opéra-Comique allerdings durch. „Unanständig”, „dramatisch schwach”, „melodisch arm”, selbst „vulgär” nannten sie die Kritiker. Bizet, den man von allen Seiten attackierte, verließ das Theater als gebrochener Mann und starb nur wenige Wochen später. Tschaikowski aber erlebte die Premiere und konstatierte hellsichtig, man solle zehn Jahre vergehen lassen und Carmen werde sich als populärste Oper der Welt entpuppen.