Dmitri Kabalevsky
Komponist:in
1904 — 1987
Dmitri Kabalewski studierte am Moskauer Konservatorium bei Nikolai Mjaskowski und steuerte während seiner gesamten Laufbahn einen geschickten Kurs durch die Anforderungen und sehr realen Gefahren eines Komponistenlebens in der totalitären UdSSR. Dabei kam ihm seine melodische Begabung sicherlich zugute. Als führendes Mitglied des Sowjetischen Komponistenverbandes entging er dennoch nur knapp den politischen Anschuldigungen, die 1948 die Laufbahn von Schostakowitsch und Prokofjew beeinträchtigten. Seine Musik zeichnete sich durch Eingängigkeit und effektvollen Farbsinn aus, womit er der Kunstdoktrin des „Sozialistischen Realismus" genügen konnte, ohne seine persönliche Stimme zu verleugnen.
Er arbeitete in allen großen traditionellen Formen – so gehören zu seinem Œuvre unter anderem vier Symphonien und zwei Streichquartette sowie mehrere Opern, ein Ballett, Kantaten und sogar eine Filmmusik –, dauerhaften Erfolg in Russland und anderswo haben jedoch Stücke, die für die leichtere Seite seiner musikalischen Persönlichkeit stehen. Seine Orchestersuite Die Komödianten (1940) und die mitreißende Ouvertüre zu seiner Oper Colas Breugnon (1938) erfreuen sich größter Beliebtheit, ebenso die temperamentvollen Konzerte für Violine (1948), Nr. 1 für Cello (1948/49) und Nr. 3 für Klavier (1952), die er ausdrücklich für junge Solisten schrieb: Werke von frischem melodischen Reiz, gespickt mit Kabalewskis beißendem (aber nie bösartigem) musikalischen Witz.