Giovanni Paisiello
Komponist:in
1740 — 1816
Es ist nicht überraschend, dass Giovanni Paisiello als musikbegabter Junge aus Süditalien um die Mitte des 18. Jahrhunderts schließlich den Weg in die Welt der Oper fand, und tatsächlich wurde er als Komponist von über 90 Opern, die zwischen 1764 und 1808 uraufgeführt wurden, einer der beliebtesten und erfolgreichsten Musiker der europäischen Spätklassik. Geboren in Tarent und von Jesuiten erzogen, studierte er seine Kunst in der damaligen Opernmetropole Neapel. Schon als Student fand er Beachtung, die sich in Aufträgen der Opernhäuser niederschlug.
Den großen Durchbruch erreichte er mit der komischen Oper L'idolo cinese (1767). Sie katapultierte ihn in die vorderste Reihe der neapolitanischen Opernszene, machte das Königshaus auf ihn aufmerksam und zog mehrere Aufträge für geistliche Musik nach sich (im Laufe seines Lebens komponierte er über 20 Messen). Seine Opern führten ihn durch ganz Europa, und 1776 lud ihn die russische Zarin Katharina II. nach St. Petersburg ein, wo er acht Jahre blieb und 1782 seine bekannteste Oper, Il barbiere di Siviglia, schrieb. Das heute von Rossinis gleichnamiger Oper in den Schatten gestellte Werk wurde vielerorts aufgeführt und bewundert, unter anderem in Wien, wo es direkten Einfluss auf Mozarts Le nozze di Figaro hatte. Die komische Oper Nina (1789) war ähnlich erfolgreich. Heutzutage kommen Paisiellos Opern – von einzelnen Arien abgesehen – allerdings kaum noch auf die Bühne.