Emmanuel Chabrier
Komponist:in
1841 — 1894
Emmanuel Chabrier arbeitete 19 Jahre als Beamter im französischen Innenministerium und verfolgte seine musikalischen Interessen in seiner Freizeit. Als er 1880 in München Wagners Tristan und Isolde hörte, war er jedoch überzeugt, dass er sein Leben der Kunst widmen müsse. Zu jener Zeit war er bereits eine bekannte Größe im Pariser Kulturleben: ein Freund von Verlaine und Manet, ein früher Sammler der Gemälde von Cézanne und ein gern gesehener Gast in den Salons der Stadt, beliebt aufgrund seiner jugendlichen Begeisterung, seines extravaganten Klavierspiels und seines unwiderstehlichen Charmes.
Als Komponist wurde Chabrier unter anderem von Chausson, Fauré und Henri Duparc ermutigt, und seine Musik ist gekennzeichnet durch handwerkliche Qualität, Feinsinnigkeit, Witz und einen so überschäumenden Humor, dass er bisweilen die Grenzen des guten Geschmacks überschreitet und von unverhohlen vulgärer Fröhlichkeit ist. Chabriers umfangreichste Werke sind die Opern Gwendoline (1886) und Le Roi malgré lui (1887), aber mit den spektakulären, wunderbar farbigen Orchesterminiaturen Joyeuse Marche (1888) und España (1883) schuf er zwei besonders eingängige Werke der Belle Epoque. Eine vielfältige Werkgruppe in Chabriers Schaffen sind seine erlesenen mélodies. Seine heitere Fantasie L’Etoile (1877) ist vielleicht die witzigste und zugleich schönste aller französischen Operetten.