Géza Anda

Géza Anda

Klavier

1921 — 1976
Der Pianist Géza Anda wurde für sein kultiviertes, unaufdringlich virtuoses und stilsicheres Klavierspiel in der gesamten Klassik-Szene bewundert. Er ist Teil der eindrucksvollen Gruppe ungarischer Musiker und Musikerinnen, die in der Musikwelt seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine überragende Rolle spielen. Zu Andas näherem Umfeld gehörten der Komponist Zoltán Kodály und der Komponist und Pianist Ernst von Dohnányi, bei denen er studierte, Béla Bartók, dessen Musik er meisterhaft interpretierte und der Dirigent Ferenc Fricsay, mit dem er künstlerisch und menschlich eng verbunden war. Anda hatte seine Laufbahn als beeindruckender Virtuose begonnen, und Tschaikowskis Erstes Klavierkonzert war und blieb eines seiner Paradestücke. Später entwickelte er sich immer mehr zu einem technisch makellosen und musikalisch tiefsinnigen Interpreten vor allem der klassisch-romantischen Musik. Bartók, dessen drei Klavierkonzerte er in einer bis heute gefeierten Einspielung unter der Leitung von Ferenc Fricsay vorlegte, war als moderner Komponist eine Ausnahme im Repertoire des Künstlers. Mit besonderer Zuneigung widmete er sich den Werken von Schubert, Chopin, Schumann und Mozart, dessen Klavierkonzerte er vollständig einspielte. In späteren Jahren trat auch die Musik Beethovens stärker ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit. Nach den frühen Erfolgen in seinem Heimatland siedelte der Pianist nach West-Europa über. Seinen Lebensmittelpunkt fand er in der Schweiz. Anda war Stammgast bei den Berliner Philharmonikern ebenso wie bei den Salzburger Festspielen, wurde als Solist zu den wichtigsten Orchestern in West-Europa und in den USA eingeladen und spielte zahlreiche Werke für die Deutsche Grammophon ein. Drei Jahre nach dem Tod des Künstlers im Alter von nur 54 Jahren gründete dessen Witwe 1979 den Concours Géza Anda, der bis heute zu den renommiertesten internationalen Klavierwettbewerben gehört.