Zu den Inhalten springen
Johann Strauss II

Johann Strauss II

Komponist:in

1825 — 1899
Der als „Walzerkönig” bekannte Johann Strauß (Sohn) hätte diesen Titel eigentlich sehr wohl von seinem Vater gleichen Namens (1804–1849) erben können, aber der hatte mit der Familie gebrochen, und Johann junior gründete mit nicht einmal 20 Jahren seine eigene Tanzkapelle. Im Revolutionsjahr 1848 sympathisierte er mit den Aufständischen und war schon bald so populär, dass er den Ruhm seines Vaters überflügelte und während der nächsten 50 Jahre an der Spitze von Wiens erfolgreichstem Tanzorchester international gefeiert wurde. Er leitete das Orchester oft von der Geige aus und unternahm Tourneen in Europa, Russland und den USA, wobei ihm seine Brüder Josef (1827–1870) und Eduard (1835–1916) zur Seite standen. Er komponierte für sein Ensemble mehr als 400 Werke, darunter Polkas, Quadrillen, Märsche und vor allem Walzer, denen er beispiellose Ausdruckskraft verlieh. Walzer wie Frühlingsstimmen (1883), Kaiser-Walzer (1889), Geschichten aus dem Wienerwald (1868) und An der schönen, blauen Donau (1866/67 – manchmal als inoffizielle Nationalhymne Österreichs bezeichnet) vereinigen instrumentale poetische Tonmalerei und unwiderstehliche melodische Erfindung zu einer Musik, die sowohl Wagner als auch Brahms bewunderten. Mit seinen Bühnenwerken war der Komponist nicht immer so erfolgreich, allerdings zählen Die Fledermaus (1874) und Der Zigeunerbaron (1885) zu den am häufigsten aufgeführten und beliebtesten Operetten überhaupt. Strauß verkörperte die Wiener Kultur des 19. Jahrhunderts auf ihrem Höhepunkt, und seine beste Musik ist immer noch weltweit und bei Anhängern aller musikalischen Richtungen populär.