Münchner Philharmoniker
Orchester
Die Uraufführung seiner Achten Symphonie im Jahre 1910 war der größte Triumph, den Gustav Mahler als Komponist erlebte. Dass Mahler die Premiere dieses monumentalen Werks dem Orchester des Konzertvereins München, den heutigen Münchner Philharmonikern anvertraute, zeigt die beindruckende Qualität und den hervorragenden Ruf, die der Klangkörper nur 17 Jahre nach seiner Gründung erworben hatte und bis heute bewahrte. An das für die eigene Geschichte so bedeutsame Datum erinnerte das Orchester 100 Jahre später, als es Mahlers Symphonie unter der Leitung seines damaligen Chefdirigenten Christian Thielemann erneut aufführte. International gelten die Münchner Philharmoniker heute als eines der besten Ensembles in der Interpretation eines symphonischen Repertoires, das von der Klassik bis zur Gegenwart reicht. Dabei kam den Werken Anton Bruckners stets eine besonders wichtige Rolle zu. Dass die Musik gerade dieses Komponisten früh in die DNA der Münchner Philharmoniker einging, ist auch dem Bruckner-Schüler Ferdinand Loewe zu verdanken, der 1897/1898 und dann zwischen 1908 und 1914 als Chefdirigent amtierte. Die gewissermaßen aus erster Hand empfangene Erfahrung wurde dann besonders wirkungsmächtig von Sergiu Celibidache vertieft, der die Position nach so bedeutenden Dirigenten wie Felix Weingartner, Hans Rosbaud und Rudolf Kempe übernahm. Celibidache, der das Orchester von 1979 bis zu seinem Tod 1996 leitete, wurde gerade für seine Bruckner-Interpretationen geradezu kultisch verehrt. Der rumänische Dirigent lehnte die technische Reproduktion von Musik grundsätzlich ab, verhinderte allerdings nicht, dass zahlreiche seiner Konzerte dennoch aufgezeichnet wurden. So ist seine bedeutungsvolle Ära schließlich doch in Ton- und Filmdokumenten erhalten geblieben.
Auch Celibidaches Nach-Nachfolger Christian Thielemann und der von 2015 bis 2022 amtierende Valery Gergiev, der eine Gesamteinspielung der Bruckner-Symphonien vorlegte, vertreten wichtige Kapitel in der Geschichte des bayerischen Hauptstadtorchesters. Seit der eigene Konzertsaal, die Philharmonie im Gasteig, wegen Renovierungen geschlossen wurde, treten die Münchner Philharmoniker aktuell in der Isarphilharmonie auf; die Interims-Spielstätte wurde anlässlich ihrer Eröffnung im Jahr 2021 für ihre ungewöhnliche Athmosphäre und hervorragende Akustik gelobt.